wie aus vielen meiner berichte zu erkennen ist arbeite ich als kranke-schwester ;o) ich mache meinen job wirklich gerne und brauche den engen umgang mit menschen. ich glaube in einem büro würde ich eingehn wie ne primel in der eiszeit. ich habe meine ausbildung gerne gemacht. hatte immer eine menge spass mit meinen mitstreitern und auch mit den kollegen die ich kennenlernen durfte. es sind freundschaften entstanden die auch jetzt noch bestehen. ich habe meinen beruf gelebt und lebe ihn nach wie vor.
gerade eben habe ich meine ehemalige ausbilderin getroffen. sie erzählte mir, dass sie 20 neue schüler haben, aber keine dazugehörigen mentoren. es wird immer mehr eingespart, an allen ecken und enden. wer darunter leidet? diejenigen die den beruf ausüben wollen, weil für sie keine zeit mehr ist. sie müssen sich dinge, die ich praktisch üben durfte, per video und schriftsätzen selbst erarbeiten. sie sitzen mit 90-110 leuten in einem raum und werden im vorlesungesstil unterrichtet.
wer leidet noch darunter? ganz klar, die patienten. es wird immer mehr zu einer fließbandpflege. man fertigt nur noch ab und kann nicht mehr auf jeden einzelnen eingehen, vielleicht mal ein gespräch führen. dass so ein zustand mal herrschen kann ist okay, aber nicht dauerhaft.
und dann gibt es noch jemanden der darunter leidet... das pflegepersonal *seufz* durch immer mehr stellenkürzung ist man gezwungen für zwei oder drei zu arbeiten. es entstehen nach und nach immer mehr krankheitsausfälle weil man dem einfach nicht gewachsen ist. ich persönlich finde das auch wirklich verständlich. wer kann schon auf dauer die arbeit von drei machen...
wenn ich mir die heutige lage anschaue kann ich für mich sicher sagen dass ich diese ausbildung nicht mehr machen würde. vor jahren noch war ich der meinung einen sicheren beruf zu haben da es immer kranke menschen gibt, aber ich wurde schon oft eines besseren belehrt. kein geld, keine stellen und somit steht man da. ein teufelskreis entsteht. für patienten wie für die pflegekräfte.
ich habe das grosse glück ab 1.1.08 wieder eine stelle in einem krankenhaus zu haben. aber heutzutage ist nichts mehr möglich ohne vitamin b...
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3 Kommentare:
Wenn man das so liest, bekommt man ja richtig Angst ob man da im Krankenhaus richtig liegt, wenn man denn mal da landet.
von seiten des pflegpersonals kann man davon ausgehen dass das beste getan wird. nur sollte man nicht davon ausgehn dass man unendlich viel zeit und aufmerksamkeit bekommt. das is grade für ältere menschen sehr schwer da die einen hohen redebedarf haben.
aber ja, man muss sich fragen ob das so alles richtig ist und ob man wirklich optimla versorgt wird. auch wenn das scheisse klingt... ich kann nur für mich und meine kollegen die ich kenne sprechen. wir tun das bestmöglichste, aber auch wir sind nur menschen.
tja... ich hab auch mal gedacht, mein ausbildungsberuf wäre sowas von sicher... und würde immer weiter gutes geld bringen... wenn man heut dort einsteigen will, nachdem man den job wechselt, bekommt man lachhafte 1400 euro über eine zeitarbeitsfirma, wo man früher schönen BAT bekam...
c'est la vie...
aber immer dran denken: geiz is geil!
genau das ist die mentalität, die allen weniger kohle einbringt... und dann krakehlen die leute, die ALG bekommen oder bereits rentner sind, dass sie in discountern sooo lang an der kasse anstehen, weil ja nur eine servicekraft dort den ganzen tag arbeitet... statt die servicekraft anzulabern, sollten die leute lieber der geschäftsleitung ein paar gepfefferte sätze schreiben...
aber wer tut das schon...
*sigh*
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